QBE: Vogel der Woche – Die Aroma

18. Juli 2024

Die Aroma (Aroma sputinisa Nestlé)

Meine erste Begegnung mit der Aroma war eine unschöne. Dieses Tier taucht beispielsweise auf Vegetarisch-Foods auf, welche Dich kackfrech anduzen und behaupten, „aus Zutaten“ zu sein „die du kennst“. Dort steht sie dann ganz klein in den Zutatenlisten: „Aroma“.

Ich habe daraufhin mal bei der Marke „Garden Gourmet“ nachgefragt, was „Aroma“ denn für eine Zutat sei, ich würde die nicht kennen, und wurde in der Antwort kackfrech angekumpelt und vollgeschwurbelt, das sei „damit unsere Produkte noch besser schmecken.

Aus Zutaten die Du kennst.“ Das war die inhaltliche Bekanntmachung meiner Konsumenten-Person mit der Zutat Aroma. Danke, Nestlé Kundenservice. Was haben wir gelacht.

Denn damit war ich natürlich genau so schlau wie vorher mit dem dürren Wort in der Zutatenliste. Ich kannte die Zutat „Aroma“ danach auch nicht so viel besser, dass ich ab sofort hätte behaupten können, Aroma sei eine „Zutat die du kennst“1). Also habe ich im Internet recherchiert und bin schon bald darauf gestoßen, dass das ein Vogel sein soll.

Die Aroma gehört zu den Salanganen. Salanganen, ja genau, das sind die, die ihr bestimmt schon mal im Fernsehen gesehen habt. Mit unserem heimischen Mauersegler verwandt, aber nicht berühmt für das „sriih sriih“ Geschrei, welches der Mauersegler beim mauersegeln veranstaltet, sondern für was anderes. Was ihr bestimmt auch schon mal im Fernsehen gesehen habt.

Die Salanganen machen zur Brutzeit aus Eigenspucke Nestlés und kleben sie an Höhlenwände dran, solange bis menschliche Sammler kommen und die Rotzbalkone abkloppen, um sie zu Suppe zu verarbeiten. Klingt eklig? Isses auch.

Bisher waren die Nester, euphemistisch Schwalbennester genannt, eine fernöstliche Spezialität.

Aber mittlerweile sind sie auch in Europa angekommen. Und zwar in Form der Aroma. Dieser Vogel siedelt mittlerweile flächendeckend im Kanton Waadt in der Schweiz und tut dort fast das selbe wie die asiatischen Salanganen: Nestlés aus Chrotz bauen. Wo die Salangane sich aber ausschließlich auf das Produkt ihrer eigenen Speicheldrüse verlässt, da fährt die Aroma eine etwas andere Strategie. Sie schrubbelt mit einer stark verhornten Reibezunge an Lastwagenreifen, vorzugsweise welchen, die schon viele tausend Kilometer unterwegs waren und dabei regelmäßig landwirtschaftliche Betriebe wie z.B. Hühnerfabriken und Schlachthöfe anfuhren, Partikel ab, welche ihr Produkt, das Nestlé, einfach noch besser schmecken lassen.

So, JETZT kann ich endlich beruhigt behaupten, die Zutat Aroma zu „kennen“. Guata Morga!


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Musik im Vor- und Abspann (ab Folge 60):

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