15. Juni 2023
Heute: Der Ikea. Nestor inotabilis.
Dieser Vogel war bis vor kurzem der häufigste Papagei Neuseelands. Er erfreute sich bei der Bevölkerung großer Beliebtheit, da er ein handwerkliches Talent besaß, und das ganz ohne Hände! Nur mit Füßen und Schnabel war der Ikea in der Lage, Regale aufzubauen, die nicht zusammenbrachen, und Stühle zu montieren, die stehen blieben, wenn ein Mensch sich draufsetzte. Bei alldem war der Ikea genügsam, flog zum Rauchen, zum Poppen und zum Essen nach draußen, putzte sich die Füße (und den Schnabel) ab, wenn er wiederkam, trank niemals vergorenen Gerstensaft, und besaß – als Tüpfelchen auf dem I seines Charakters – auch noch eine erstaunlich wohltönende Stimme, die niemals lachte wie eine alte hämische Tante, und auch niemals das Zeitzeichen im Radio oder den Handyklingelton zur Unzeit nachahmte.
Er war so beliebt, dass er sogar zum Wappenvogel des neuseeländischen Dachverbandes der Mund- und Fußmaler aufstieg, und die Belange dieser Menschen ohne Arme werbewirksam in Brief, Fax, Rundfunk und Fernsehen vertrat.
Leider starb der Ikea nach einem Direktkontakt mit dem I-Fresser aus.
Heute lebt nur noch sein enger Verwandter, der zweithäufigste und eher zwölftbeliebteste Papagei Neuseelands, der gummidichtungsknispelnde Kea (Nestor notabilis), der einen Imbusschlüssel nicht von einer Salzstange unterscheiden kann.
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Musik im Vor- und Abspann (ab Folge 60):