15. August 2024
Der Kramnich (Krusch krusch)
Der Kramnich ist in einigen Ländern der Erde ein heiliger Vogel. Er ist hübsch und elegant anzusehen, und er gehört zu den Umzugvögeln. Will meinen, zieht im Jahr mehrmals in ein neues Zuhause um. Das hat zur Folge, dass er permanent am Sachen suchen ist, die er in irgend einer seiner vielen Umzugskisten verstaut hat, oder die irgend einer seiner Kramnichfreunde für ihn in irgend einer seiner Umzugskisten verstaut hat, denn Kramniche helfen sich natürlich – Ehrensache! – gegenseitig beim Umziehen. Sie wissen ja schließlich selber, wie viel Arbeit das Umziehen ist, und da kann ja kein Kramnich bei alleine gelassen werden.
Kramniche stehen gerne in größeren Gruppen zusammen, wenn sie gerade Pause vom Umziehen machen, und tanzen und trompeten dann gemeinsam. Worüber sie trompeten, werden wir wohl nie erfahren.
…, denn du weißt schon, besonders die Karin Kramnich, die findet ja ohne Hilfe ihrer Freunde nichts wieder, und der Kuno Kramnich, ne, der hat sogar vorletztes Jahr seine Umzugskisten vergessen vor lauter Umzieherei. Na, DAS war aber ’ne Aufregung! Wie gut, dass Kirsten Kramnich noch Kisten übrig hatte, die waren dann zwar alle mit Kirsten statt mit Kuno beschriftet, aber guten Freunden musste ja helfen, nich wahr. Ach so, und Karol Kramnich fand bei sich im Nest dann Kuno Kramnichs Umzugskiste mit den Roland-Kaiser-Schallplatten, wo er eigentlich seine Nestummeldungs-GEZ-Papiere drin vermutet hatte, ja und das war natürlich auch ein Highlight, weil der Karol Kramnich ja gar keinen Plattenspieler hat. Und Kristina Kramnich sucht heute noch ihre Küken, die sind vor drei Jahren beim Spielen im Speditionslaster sonstwohin gefahren, ganz kurz tauchten sie während des Umzugs von Karsten Kramnich auf, als der seinen Flauschigen Pinkfarbenen Klodeckelbezug ööh, ja, keine Ahnung, ob der den suchte oder gefunden hat, weil, sein Pinkfarbener Waschbeckenvorleger mit dem Flamingomotiv war jedenfalls futsch, stattdessen guckte ihn dann Kristinas Küken Karlheinz an, und der Karsten hat das echt nicht gerafft sondern den Karlheinz bei sich ins Bad gestellt, ja, Karstens Brille, also die zum Durchkucken mit sieben Dioptrien, die war nämlich auch weg, und da kann man ja schon mal nen Flamingo mit nem Küken – jedenfalls die Kristina beim Kuno Speck gemacht, weil sie dachte, dort ihr anderes Küken, die Karla, als Schreibtischlampe gesehen zu haben aber das war dann doch nur ein zusammengerollter rosa Fusselteppich, ach und letzte Woche setz ich mich auf meine gerade ausm Laster geholte Schäselonge, da knistert das auf einmal wie hundert Stanniolfolien ich hab so Nestummeldungs-GEZ-Formulare im Bürzel stecken, da wo’s am meisten piekst…
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Musik im Vor- und Abspann (ab Folge 60):