QBE: Das 9€-Ticket kommt, Tipps für Städtetrips

12. Mai 2022

Die Bundesregierung hat uns das 9€ Ticket versprochen. 3 Monate Bahnfahren für 9€ pro Monat. Gültig im Juni, Juli und August 2022. Das ist eine prima Gelegenheit um möglichst viele Ausflüge mit dem Zug zu machen, blöd ist daran nur, wenn dass alle machen wollen, werden die Züge ganz schön voll. Fahrgastverbände fordern mehr und auch längere Züge damit alle Fahrgäste mitfahren können. Von den Verkehrsverbünden ist da bisher noch wenig einsehen vorhanden. Wir haben mal überlegt, welche Züge vielleicht nicht so voll werden könnten und haben ein paar Ausflugsideen zusammengestellt.


Ein Ausflug ins Umland von Frankfurt am Main, Riedstadt-Goddelau, gerade so noch mit der S-Bahn zu erreichen bietet als besondere Sehenswürdigkeiten die älteste Psychiatrie Deutschlands.


Wie wäre es mit einer Mitfahrt auf einer der kürzesten Bahnstrecken in Deutschland? Von Frankfurt-Höchst nach Bad Soden, das klingt zwar nach Kurstadt, aber eigentlich gibt es da nicht viel zu sehen. Aber Kurstädte müssen nicht zwangsläufig schön sein.


Eisenhüttenstadt, an der Grenze zwischen Brandenburg und Polen. Einem Tagestrip von Berlin nach Eisenhüttenstadt sollte eigentlich nichts im Wege stehen, man besucht eine Stadt die erst 1950 gegründet wurde.


Wie wäre es mit einem Tagestrip nach Offenbach. Eine Stadt mit vielen Vorurteilen, von denen Rechtmäßigkeit man sich bei einem Ausflug überzeugen kann. Was gibt es hier zu sehen fragt man sich hier zu Recht. Wie wäre ein Ausflug ins Ledermuseum, das hat immerhin einen eigenen Bahnhof. Eine weitere Attraktion ist der Offenbacher Schneckenberg, was viel Ausblick verspricht ist in Wahrheit ein Müllberg, hierfür bitte in Offenbach-Ost aussteigen. Für schönere Ausblicke geht man hier in den Westteil der Stadt, der Blick auf Frankfurt ist zweifelsohne das schönste in Offenbach.


Den Charme des Ruhrgebietes kann man in Duisburg sehen, ein Stadtbild geprägt von Fabriken, Stahl- und Bergwerken. Da will sonst wohl keiner hin.


Man könnte ja mal nach Wolfsburg fahren, es soll ja auch Züge geben die dort anhalten. Gut dass, das 9€-Ticket nicht im ICE, sondern nur in Nahverkehrszügen gilt. Man sieht eine Stadt die um das VW-Werk entstand, also noch so eine Neubau-Stadt. Viel Beton, viele Autos und? Joar, sonst nicht so viel.


Wie wäre es mit einem Ausflug an den Rhein? Ludwigshafen hat den Rhein, aber sonst nicht viel zu sehen. Es gibt riesige komische Brücken, die sogar mitten durch den Bahnhof gehen. Die wurden wahrscheinlich gebaut damit die Bewohner schnell nach Mannheim flüchten können, da ist es aber auch nicht schöner. Ludwigshafen wird auch die Hauptstadt des Brutalismus-Baustils genannt.


Eine Stadt die eher wie eine Wurst statt einer Perle aussieht, so wurde Gießen einmal besungen. Eine Stadt die man eher als Verkehrsknotenpunkt beschreiben könnte, immerhin riecht es hier auch so. Apropos riechen, in der Innenstadt gibt es sogar ein Elefantenklo.


Bochum, zugegebenermaßen keine Schönheit, dass hat aber Herbert Grönemeyer in seinem Lied über Bochum schon zurechtgenuschelt. Industrie- und Bergbaucharme sieht man, wenn man Bochum mal genauer unter die Lupe nimmt.


In Wuppertal gibt es genau zwei Dinge zu sehen. Die Schwebebahn, bei der man unbedingt mal mitfahren sollte, und der Zoo. An sonsten gibt es hier nichts, aber auch gar nichts zu sehen.


Bitterfeld war zu DDR-Zeiten eine der dreckigsten Städte Europas. Es lag damals eine grau-braun-grünliche Lasur auf den Häusern die es so nirgends wo anders gibt. Wer damals draußen seine Wäsche aufhing, war innerlich schon verseuchter als die Saale.


Ein Ausflug in die Märchenstadt Hanau ist immer eine Reise wert. Nachdem Hanau im zweiten Weltkrieg innerhalb kürzester Zeit zerbombt wurde, blieben nur etwa 10.000 Menschen Ihrer Heimat treu. Der Wiederaufbau ist damals eher weniger gelungen. Aber immerhin trägt Hanau den Zusatz „Märchenstadt“.


Neumünster, liegt in Schleswig-Holstein. Einige Einwohner trauen Sicht nichtmal zu sagen, dass Sie aus Neumünster kommen, da wird dann schnell mit „Nähe Hamburg“ ausgewichen. Böse Zungen geben der Stadt auch den Namen „Neufinster“.


Siegen, hat unglaublich hässliche Ecken. Sucht man nach der Altstadt findet man davon nicht viel, sondern nur Beton und Neubauten, soll das etwa Kunst sein? Typisch für das Siegerland sind eigentlich verschieferte Häuser, vielleicht wäre es eine Idee die Betonwüste Siegen mit Schiefer zu verkleiden um sie etwas aufzuwerten.


Gelsenkir, so würde es heißen wenn man hier die Verniedlichungsform „chen“ weglässt. Denn an Gelsenkirchen ist wirklich gar nichts niedlich. Viel Beton, viel Grau, viel Grafitti, es muss schon wirklich erbärmlich sein hier zu leben, liest man zumindest oft im Internet.


Troisdorf, das klingt ja schon nach Trostlos und genau Sio sieht es da aus. Troisdorf liegt in der nähe von Köln und schreibt sich „Treusdorf“, schreibt sich mit O I. Wenn man dort am Bahnhof aus dem Zug aussteigt, steigt man am besten schnell wieder ein. Rund um den Bahnhof ist diese Stadt besonders hässlich.


Rüsselsheim, eine weitere Stadt in der man eigentlich nur ein Autowerk vorfindet. Altstadt gibts auch nicht, stattdessen ein paar Wassergräben die mal ursprünglich an den Main angeschlossen waren. Wer Autos, Industrie und Beton mag sollte mal einen Ausflug nach Rüsselsheim machen. Übrigens: Im Rhein-Main-Gebiet nennt man Rüsselsheim auch die hessische Männerunterhose.


Kassel, hat wahrscheinlich jeder schon mal vom Zug aus gesehen. Gefühlt jeder zweite Fernverkehrszug hält in Kassel-Wilhelmshöhe. Diesen Bahnhof nennt man auch den Plalast der Winde, an kalten stürmischen Tagen merkt man auch schnell warum. Der eigentliche Hauptbahnhof ist aus ästhetischen Gründen eher etwas abseits und wird nur von Regionalzügen angefahren. In Kassel gibt es viele merkwürdige Skulpturen zu sehen die alle 5 Jahre auch noch mächtig beworben werden, man fragt sich hier zu recht, ist das Kunst, oder kann das weg? Eine Altstadt sucht man hier übrigens vergeblich.


Remagen, klingt ja schon nach Innereien von nem Wildtier, schreibt sich aber ohne H. Remagen liegt am Rhein, in der Nähe von Bonn. So viel sei gesagt, hier gibt es auch schöne Ecken, aber eben überwiegend nicht schöne Ecken sowie eine von Verkehr versuchte Innenstadt.


Wart ihr schon mal in Köln? Und ich meine jetzt nicht mal über die Hohenzollernbrücke gelaufen und mal um den Dom. Köln ist eine überwiegend Hässliche Stadt in der man nachts nicht bleiben möchte. Stadtteile wie Köln-Kalk die noch aus der Fernsehserie „Hausmeister Krause“ bekannt wurden sehen übrigens wirklich so aus. Steigern kann man das nur noch in Köln-Porz.


Moderation:

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Gregor Börner
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Matthias Kreuzberger


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Musik im Vor- und Abspann (ab Folge 60):

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